Ratgeber Raucherentwöhnung
Informationen für Betroffene und AngehörigeViele Jugendliche sind sich nicht darüber im Klaren, wie schnell sie in eine Tabakabhängigkeit (Nikotinsucht) geraten können. Die Raucherentwöhnung fällt dann vielen überraschend schwer. Wenn man mit dem Rauchen aufhören will, muss man oft mit vermehrtem Stress, Unruhe und Reizbarkeit zurechtkommen. Dem kann man entgegenwirken, in dem man z. B. Kurse zu bestimmten Entspannungstechniken besucht. Es gibt zum Beispiel das autogene Training oder die progressive Muskelentspannung nach Jacobson. Das Rauchen aufzugeben, bringt relativ schnell die körperliche Fitness zurück. Auch die gesundheitlichen Risiken des Rauchers nehmen nach einer bestimmten Zeit wieder ab. So bessert sich bereits nach zwei Tagen der Geschmacks- und Geruchssinn wieder.
Wissenswertes zur Raucherentwöhnung
Die Nikotinsucht unter Teenagern
Viele Menschen (besonders Jugendliche) glauben, es sei harmlos, ab und zu eine Zigarette zu rauchen. Inzwischen weiß man aber, dass Jugendliche schnell in eine Nikotinsucht rutschen. Etwa 10 Prozent aller Jugendlichen sind nach zwei Tagen des Rauchens bereits abhängig. 25 Prozent waren nach einem Monat von einer Nikotinsucht betroffen. Viele sind überrascht, wie schwer ihnen dann die Raucherentwöhnung fällt.
Entspannungstechniken sind hilfreich bei der Raucherentwöhnung
Wenn ein Raucher mit dem Rauchen aufhört, verzichtet er damit auf seine Sucht, mit der er früher versucht hat, Stress zu regulieren und innere Ruhe zu erzeugen. Daher können bei der Raucherentwöhnung Stress, Reizbarkeit und Unruhe auftreten. Gegen diese Problematik helfen Techniken der Entspannung. Bei der Raucherentwöhnung bietet sich z. B. die progressive Muskelentspannung nach Jacobson an (auch progressive Muskelrelaxation genannt) oder auch autogenes Training. Diese Entspannungstechniken sind z. B. in Kursen erlernbar. Viele dieser Kurse sind speziell für die Raucherentwöhnung gedacht.
Warum eine Raucherentwöhnung sinnvoll ist
Jeder Raucher sollte sich klar machen, dass
- bereits sehr schnell durch die Raucherentwöhnung die körperliche Fitness und Belastbarkeit wiederkehren.
- bereits nach 20 Minuten Raucherentwöhnung der Blutdruck, die Körpertemperatur und der Herzschlag wieder auf die Werte eines Nichtrauchers sinken.
- nach 24 Stunden Raucherentwöhnung das Risiko vermindert wird, einen plötzlichen Herztod zu haben.
- nach 48 Stunden Raucherentwöhnung der Geruchssinn und der Geschmackssinn, die durch das Rauchen vermindert waren, wieder gebessert werden.
- nach 3 Monaten Raucherentwöhnung die Durchblutung sich bessert und die Lungenkapazität wieder steigt.
- nach einem Jahr Raucherentwöhnung die Gefahr einer Herzkranzgefäßerkrankung sich halbiert.
- nach zwei Jahren Raucherentwöhnung die Gefahr von Mundhöhlenkrebs nur noch halb so groß ist wie bei einem Raucher.
- nach zehn Jahren Raucherentwöhnung die Gefahr einer Lungenkrebserkrankung nicht mehr größer ist als bei jedem Nichtraucher.
Tipps zur Raucherentwöhnung
Folgende Tipps und Anregungen helfen bei der Raucherentwöhnung:
- Wenn man nach dem Essen eine Viertelstunde an der frischen Luft spazieren geht, hilft das gegen die Lust auf die Zigarette nach der Mahlzeit.
- Man sollte vor der Raucherentwöhnung genau beobachten, wann man raucht und warum. Was verführt zum Rauchen, welche suchtbezogenen Angewohnheiten bestehen? Wie kann man sie ersetzen?
- Sinnvoll und befriedigend sind bei der Raucherentwöhnung kleine Geschenke als Belohnung für das Nichtrauchen.
- Man sollte sich klar machen, welche Vorteile die Raucherentwöhnung hat:
- finanzielle Ersparnis
- gesundheitliche Vorteile
- gesteigerte Fitness
Fedor Singer
Für eine Therapie des Tabakrauchens braucht der Raucher einen starken Willen. Nikotinersatzpräparate enthalten Nikotin, das der Körper früher aus der Zigarette bekam. Dies kann helfen, die Entzugserscheinungen zu lindern. In Kombination mit einer Maßnahme der Raucherentwöhnung können mit dieser Therapie Erfolge verzeichnet werden. Ferner gibt es Medikamente gegen die Entzugserscheinungen, gegen die Lust auf die nächste Zigarette und die depressive Verstimmung, die beim Rauchstopp auftreten kann. Allerdings sind diese Arzneistoffe nicht ohne Nebenwirkungen. Eine Ernährungsberatung ist oft sinnvoll, um bei der Therapie des Tabakrauchens nicht zuzunehmen. Bewegung und eine gesunde Lebensweise sind hilfreich, das angestrebte Ziel zu erreichen.
Wenn Raucher mit dem Zigarettenkonsum und ihrer Sucht aufhören wollen, können sie eine unterstützende Maßnahme der Raucherentwöhnung in Anspruch nehmen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat hierfür einen Katalog von Kriterien festgelegt. Mit ihrer Hilfe kann man erkennen, ob eine Maßnahme geeignet ist. Das Zusammenspiel von Körper und Seele bei der Nikotinsucht sollte berücksichtigt werden. Das Programm sollte auf einer wissenschaftlichen Basis aufgebaut sein. Die Situation des einzelnen Rauchers mit seinen Besonderheiten muss berücksichtigt werden. Die individuellen Beweggründe für das Rauchen, aber auch für den geplanten Rauchstopp etc. müssen erkannt und besprochen werden. Der Raucher muss den Genuss eines Lebens ohne Zigarette lernen und bewusst planen.
Der Konsum von Tabak macht süchtig. Der Grund dafür ist in erster Linie das im Zigarettenrauch enthaltene Nikotin. Nikotin kann sehr schnell aus dem Rauch über die Lunge in das Blut gelangen und von dort ins Gehirn. Das Gefühl des Wohlbefindens setzt schnell ein und kann abhängig machen. Entzugserscheinungen sind unter anderem der starke Wunsch nach einer Zigarette, Unruhe, Reizbarkeit und vermehrtes Schwitzen. Raucher haben das Gefühl, dass das Rauchen ihnen bei Stress hilft. Teenager fühlen sich durch das Rauchen oft akzeptierter in der Gruppe und erwachsener. Wenn im Freundeskreis geraucht wird, ist die Versuchung groß, dies ebenfalls zu tun.