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Ratgeber Raucherentwöhnung

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Raucherentwöhnung
Entstehung von Nikotinsucht

Der Konsum von Tabak macht süchtig. Der Grund dafür ist in erster Linie das im Zigarettenrauch enthaltene Nikotin. Nikotin kann sehr schnell aus dem Rauch über die Lunge in das Blut gelangen und von dort ins Gehirn. Das Gefühl des Wohlbefindens setzt schnell ein und kann abhängig machen. Entzugserscheinungen sind unter anderem der starke Wunsch nach einer Zigarette, Unruhe, Reizbarkeit und vermehrtes Schwitzen. Raucher haben das Gefühl, dass das Rauchen ihnen bei Stress hilft. Teenager fühlen sich durch das Rauchen oft akzeptierter in der Gruppe und erwachsener. Wenn im Freundeskreis geraucht wird, ist die Versuchung groß, dies ebenfalls zu tun.

 

Entstehung von Nikotinsucht

Der Hauptgrund für die Entstehung einer Nikotinsucht ist das im Zigarettenrauch enthaltene Nikotin.

Die Entstehung einer Nikotinsucht: Nikotin macht abhängig

Das Rauchen bzw. die damit verbundene Entstehung der Nikotinsucht verschlechtern die Gesundheit der Raucher. Im Tabakrauch sind ca. 5.000 chemische Verbindungen enthalten. Rund 90 dieser Stoffe sind karzinogen (krebserregend) oder stehen im Verdacht einer krebserregenden Wirkung. Die wichtigsten Substanzen im Tabakrauch sind Nikotin und Teer. Der süchtig machende Stoff ist das Nikotin. Fast 80 Prozent aller deutschen Raucher sind süchtig nach Nikotin.

Die Nikotinsucht kann die Entstehung schwerer gesundheitlicher Probleme auslösen. Daher ist besonders bei starken Rauchern oft eine Maßnahme der Raucherentwöhnung angezeigt. Diese kann helfen, mit dem Rauchen aufzuhören. Auch Passivraucher, also Menschen, die zwar selbst nicht rauchen, aber den Rauch von Rauchern mit Tabaksucht einatmen (z. B. in der gemeinsamen Wohnung oder am Arbeitsplatz), sind gefährdet. Nur 6 Prozent des Nikotins bleiben im Körper des Rauchers, der Rest geht in den Nebenrauch. Passivrauchen zieht eine um etwa 30 Prozent erhöhte Gefahr mit sich, an Lungenkrebs oder einer Krankheit des Herz-Kreislauf-Systems zu erkranken. Die Angst vor den Symptomen des Entzuges oder die anregenden Wirkungen des Nikotins fördern die Entstehung einer Nikotinsucht. Eine unterstützende Form der Therapie wie eine Raucherentwöhnung kann deshalb hilfreich sein, wenn eine Nikotinsucht vorliegt.

Die Entstehung von Nikotinsucht im Teenageralter

Teenager fühlen sich oft cool, akzeptiert und erwachsener, wenn sie rauchen. Das Risiko der Entstehung einer Nikotinsucht nehmen sie dabei in Kauf oder negieren sie. Hier spielen der soziale Aspekt, die Darstellung von Rauchern in den Medien (z. B. als besonders männlich, entspannt oder erotisch) und die Beeinflussung durch die Gruppe eine Rolle. Rauchende Freunde können Jugendliche zum Rauchen verführen.

Symptome einer Nikotinsucht

Als Symptom der Nikotinsucht ist das starke Verlangen nach der nächsten Zigarette bekannt. Ferner sind Entzugserscheinungen:

  • Unruhe
  • Ängste
  • Reizbarkeit
  • Aggressivität
  • Kopfschmerzen
  • Schweißausbrüche
  • Störungen des Konzentrationsvermögens

Bereits die erste inhalierte Dosis von Tabak beeinflusst die Gehirnstruktur und Gehirnfunktionen innerhalb eines Tages. Aufgrund dieser Veränderungen kann schon die erste Zigarette zur Entstehung einer Nikotinsucht führen. Eine Nikotinsucht hält oft ein Leben lang an.

Die Wirkung des Nikotins bei der Entstehung einer Nikotinsucht

Nikotin bindet sich an die Teerteilchen im Tabakrauch. Es wird über die Lungenschleimhäute in das Blut transportiert und gelangt so innerhalb weniger Sekunden in das Gehirn. Dort stimuliert es die Nervenzellen. Es kommt zur Freisetzung von Botenstoffen, die anregend wirken. Die Aufmerksamkeit wird erhöht und es stellt sich ein Wohlbefinden ein.

Fedor Singer

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Viele Jugendliche sind sich nicht darüber im Klaren, wie schnell sie in eine Tabakabhängigkeit (Nikotinsucht) geraten können. Die Raucherentwöhnung fällt dann vielen überraschend schwer. Wenn man mit dem Rauchen aufhören will, muss man oft mit vermehrtem Stress, Unruhe und Reizbarkeit zurechtkommen. Dem kann man entgegenwirken, in dem man z. B. Kurse zu bestimmten Entspannungstechniken besucht. Es gibt zum Beispiel das autogene Training oder die progressive Muskelentspannung nach Jacobson. Das Rauchen aufzugeben, bringt relativ schnell die körperliche Fitness zurück. Auch die gesundheitlichen Risiken des Rauchers nehmen nach einer bestimmten Zeit wieder ab. So bessert sich bereits nach zwei Tagen der Geschmacks- und Geruchssinn wieder.

Diagnose Nikotinsucht

Wenn eine Nikotinsucht diagnostiziert werden soll, ist der Gang zum Arzt unumgänglich. Er wird mit dem Raucher ein ausführliches Gespräch führen und ihn eventuell einen speziellen Fragebogen ausfüllen lassen. Es muss unter anderem geklärt werden, wie stark bei dem Betroffenen das Verlangen nach Tabakrauchen ist. Auch ist wichtig, ob Entzugserscheinungen auftreten, wenn das Rauchen unterbrochen oder beendet wird. Behutsam muss der Arzt herausfinden, wie stark der Raucher die Kontrolle über den Beginn, die Menge und das Ende des Konsums bereits verloren hat. Eine Nikotinsucht liegt auch dann vor, wenn der Raucher weiterraucht, obwohl man ihm gesundheitliche Folgeerkrankungen nachgewiesen hat.

Therapie Nikotinsucht

Für eine Therapie des Tabakrauchens braucht der Raucher einen starken Willen. Nikotinersatzpräparate enthalten Nikotin, das der Körper früher aus der Zigarette bekam. Dies kann helfen, die Entzugserscheinungen zu lindern. In Kombination mit einer Maßnahme der Raucherentwöhnung können mit dieser Therapie Erfolge verzeichnet werden. Ferner gibt es Medikamente gegen die Entzugserscheinungen, gegen die Lust auf die nächste Zigarette und die depressive Verstimmung, die beim Rauchstopp auftreten kann. Allerdings sind diese Arzneistoffe nicht ohne Nebenwirkungen. Eine Ernährungsberatung ist oft sinnvoll, um bei der Therapie des Tabakrauchens nicht zuzunehmen. Bewegung und eine gesunde Lebensweise sind hilfreich, das angestrebte Ziel zu erreichen.