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Ratgeber Raucherentwöhnung

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Raucherentwöhnung
Diagnose von Nikotinsucht

Wenn eine Nikotinsucht diagnostiziert werden soll, ist der Gang zum Arzt unumgänglich. Er wird mit dem Raucher ein ausführliches Gespräch führen und ihn eventuell einen speziellen Fragebogen ausfüllen lassen. Es muss unter anderem geklärt werden, wie stark bei dem Betroffenen das Verlangen nach Tabakrauchen ist. Auch ist wichtig, ob Entzugserscheinungen auftreten, wenn das Rauchen unterbrochen oder beendet wird. Behutsam muss der Arzt herausfinden, wie stark der Raucher die Kontrolle über den Beginn, die Menge und das Ende des Konsums bereits verloren hat. Eine Nikotinsucht liegt auch dann vor, wenn der Raucher weiterraucht, obwohl man ihm gesundheitliche Folgeerkrankungen nachgewiesen hat.

Diagnose von Nikotinsucht

Zur Diagnose einer Nikotinsucht wird der Arzt ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten über seinen Tabakkonsum und seine etwaigen Entzugserscheinungen führen. Erst dann kann der Arzt entscheiden, ob z. B. eine Raucherentwöhnung für den Patienten angeraten ist. Der Arzt muss die allgemeine körperliche und psychische Verfassung des Betroffenen erfassen. Auch muss geprüft werden, ob der Patient an anderen Krankheiten leidet, die im Zusammenhang mit der Diagnose Nikotinsucht stehen.

Es kann sein, dass die Diagnose Nikotinsucht zu anderen Erkrankungen führt, z. B. der Atemwege, des Herzens, des Zahnfleischs. Ebenfalls ist es möglich, dass andere Grunderkrankungen des Patienten die Nikotinsucht begünstigen. Statistisch gesehen fördern besonders psychische Krankheiten eine Nikotinsucht. Es gibt auch spezielle Fragebögen, die dem Arzt die Diagnose einer Nikotinsucht erleichtern. Schließlich sollte der Arzt noch körperliche Untersuchungen durchführen. Alle auffälligen körperlichen und psychischen Symptome und Verhaltensweisen müssen für die Diagnose Tabaksucht berücksichtigt werden.

Die Diagnose einer Nikotinsucht: Wie ist die Tabaksucht medizinisch definiert?

Die Nikotinsucht bzw. das suchtbedingte Rauchen wird medizinisch als eine psychische Störung und eine Verhaltensstörung betrachtet, abhängig von einer sogenannten psychotropen Substanz. Eine psychotrope Substanz ist ein Stoff, der von außen dem Körper zugeführt wird und zu einer Veränderung des psychischen Zustandes des Menschen führt. Genauer betrachtet beeinflussen die psychotropen Substanzen das Zentralnervensystem und damit das Erleben und Verhalten von Betroffenen.

Die Diagnose einer Nikotinsucht: Wie wird entschieden?

Es gibt zwei relevante Klassifikationssysteme für die Diagnose einer Nikotinsucht:

  • Die Internationale Klassifikation von Krankheiten (ICD-10) der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
  • Das diagnostische und statistische Manual (DSM-IV) der American Psychiatric Association.

In Deutschland wird meist nach der ICD-10 klassifiziert. Demnach gelten für die Diagnose einer Nikotinsucht die folgenden Kriterien, wobei im Verlaufe des letzten Jahres mindestens drei davon eingetreten sein müssen, um die Diagnose Nikotinsucht zu stellen:

  • Stark ausgeprägtes Verlangen oder Zwang zum Tabakkonsum.
  • Es treten durch die Nikotinsucht Entzugserscheinungen auf, wenn der Tabakkonsum reduziert oder unterbrochen wird, sodass eine Raucherentwöhnung schwerfällt. Es wird Tabak konsumiert, um die Entzugserscheinungen zu verringern oder zu beenden.
  • Der von Nikotinsucht Betroffene hat nur bedingt die Kontrolle über den Tabakkonsum in Bezug auf dessen Beginn, sein Ende und die Menge des Konsums.
  • Es zeigt sich eine Toleranzentwicklung. Dies bedeutet, dass eine immer größer werdende Menge Tabak konsumiert werden muss, um die gleiche Wirkung zu erzielen.
  • Der Konsum von Tabak hält beim von der Nikotinsucht Betroffenen an, trotz Nachweis über gesundheitliche Folgeschäden.
  • Andere Aktivitäten nehmen ab zugunsten des Tabakkonsums.

Nach DSM-IV kommt noch ein weiteres Kriterium hinzu:

  • Der Patient nimmt einen hohen Zeitaufwand für die Befriedigung seiner Nikotinsucht in Kauf.

Fedor Singer

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Diagnose Nikotinsucht

Wenn eine Nikotinsucht diagnostiziert werden soll, ist der Gang zum Arzt unumgänglich. Er wird mit dem Raucher ein ausführliches Gespräch führen und ihn eventuell einen speziellen Fragebogen ausfüllen lassen. Es muss unter anderem geklärt werden, wie stark bei dem Betroffenen das Verlangen nach Tabakrauchen ist. Auch ist wichtig, ob Entzugserscheinungen auftreten, wenn das Rauchen unterbrochen oder beendet wird. Behutsam muss der Arzt herausfinden, wie stark der Raucher die Kontrolle über den Beginn, die Menge und das Ende des Konsums bereits verloren hat. Eine Nikotinsucht liegt auch dann vor, wenn der Raucher weiterraucht, obwohl man ihm gesundheitliche Folgeerkrankungen nachgewiesen hat.

Therapie Nikotinsucht

Für eine Therapie des Tabakrauchens braucht der Raucher einen starken Willen. Nikotinersatzpräparate enthalten Nikotin, das der Körper früher aus der Zigarette bekam. Dies kann helfen, die Entzugserscheinungen zu lindern. In Kombination mit einer Maßnahme der Raucherentwöhnung können mit dieser Therapie Erfolge verzeichnet werden. Ferner gibt es Medikamente gegen die Entzugserscheinungen, gegen die Lust auf die nächste Zigarette und die depressive Verstimmung, die beim Rauchstopp auftreten kann. Allerdings sind diese Arzneistoffe nicht ohne Nebenwirkungen. Eine Ernährungsberatung ist oft sinnvoll, um bei der Therapie des Tabakrauchens nicht zuzunehmen. Bewegung und eine gesunde Lebensweise sind hilfreich, das angestrebte Ziel zu erreichen.

Viele Jugendliche sind sich nicht darüber im Klaren, wie schnell sie in eine Tabakabhängigkeit (Nikotinsucht) geraten können. Die Raucherentwöhnung fällt dann vielen überraschend schwer. Wenn man mit dem Rauchen aufhören will, muss man oft mit vermehrtem Stress, Unruhe und Reizbarkeit zurechtkommen. Dem kann man entgegenwirken, in dem man z. B. Kurse zu bestimmten Entspannungstechniken besucht. Es gibt zum Beispiel das autogene Training oder die progressive Muskelentspannung nach Jacobson. Das Rauchen aufzugeben, bringt relativ schnell die körperliche Fitness zurück. Auch die gesundheitlichen Risiken des Rauchers nehmen nach einer bestimmten Zeit wieder ab. So bessert sich bereits nach zwei Tagen der Geschmacks- und Geruchssinn wieder.